Recyclat: Aus einer Verpackung wird ein neuer Rohstoff
Recyclingfirmen kaufen ballenweise Plastikverpackungen aus der haushaltsnahen Sammlung, die sie dann sortieren, schreddern und waschen. Dieser Prozess macht das Ausgangsmaterial im Optimalfall zu sortenreinem Kunststoffgranulat: dem Recyclat.
Verpackungshersteller kaufen Recyclingunternehmen diesen Rohstoff ab und fertigen daraus neue Verpackungen. Recyclat gilt daher auch als sogenannter Sekundärrohstoff.
Im bestmöglichen Szenario führen Recycler und Hersteller Recyclate hochwertig im Kreislauf (sog. Closed Loop). Das funktioniert zum Beispiel bei PET-Pfandflaschen für Getränke hervorragend: Aus dem Recyclat einer PET-Flasche kann wieder eine neue PET-Flasche werden.
In diesem Fall spricht man von einem geschlossenen Wertstoffkreislauf: Die Verpackung wandert vom Hersteller zu den Verbraucher*innen und geht von dort über die Recyclingunternehmen als Rohstoff wieder zurück zum Hersteller, der ein neues Produkt daraus fertigt. Perfekt!
Produkte mit Recyclat: Worauf sollte man beim Einkauf achten?
Manche Unternehmen erwecken fatalerweise falsche Vorstellungen und geben wiederverwendete Produktionsabfälle als Recyclat aus, damit sie beim Marketing damit angeben können. In Wahrheit hilft dieses sogenannte “Post Industrial Recyclat” der Kreislaufwirtschaft nicht wirklich weiter, da hier die Vermeidung im Vordergrund stehen sollte.
Wenn Ihr bei einem Produkt, das mit einem hohen Recyclatanteil in der Verpackung wirbt, unsicher seid, dann fragt direkt beim Hersteller nach der Herkunft des Recyclats. Falls der nicht antwortet, wisst ihr Bescheid. Unter folgendem Link erfahrt ihr zudem, wie ihr gut recycelbare Verpackungen erkennt.
Recyclat ist der Rohstoff der Kreislaufwirtschaft
Das Ziel der ganzen Recyclat-Ambition ist die hochwertige Kreislaufwirtschaft. Begriffe wie Abfall und Müll verschwinden dann aus unserem Sprachschatz. Eines Tages reden wir nur noch von Wertstoffen, die über die Sammlung und Aufbereitung immer wieder zu neuen Produkten werden. So verbrauchen wir viel weniger Ressourcen, was die Umwelt und das Klima – gerade bei Plastik (bis zu 70%) – schont. Eine gute Sache, oder?
Unser Gründungsunternehmen Werner & Mertz verwendet in den eigenen PET-Flaschen der Marke Frosch bereits 50 Prozent Altplastik aus dem Gelben Sack. Das ist weltweiter Recyclat-Rekord für gemischte Sammlungen! Die anderen 50 Prozent sind ebenfalls Altplastik, das aus der PET-Getränkeflaschen Sammlung (u.a. Pfandflaschen) stammt.
Werner & Mertz optimiert den Einsatz von mechanisch recyceltem Kunststoff permanent und produziert Flaschen aus 100 Prozent Post-Consumer-Rezyklat. Seit Mitte 2023 stammen zwischen 75 und 100 Prozent davon aus dem Gelben Sack.
Wenn Recyclate der Rohstoff der Kreislaufwirtschaft sind, dann ist Design for Recycling die Grundlage: Verpackungen werden von Grund auf für das hochwertige Recycling entworfen. Dazu gehört auch, die Verpackung aus Recyclat herzustellen.
Recycling-Fragen, einfach erklärt
Es gibt viele Fragen zum Recycling: Wie viel Müll im Gelben Sack wird recycelt? Kann Plastik wirklich im Kreislauf geführt werden? Was ist der Unterschied zwischen Down- und Upcycling? In dieser Rubrik gehen wir auf die vielen Fragen in Social Media ein und beantworten sie kurz und verständlich. Eure Fragen könnt ihr uns bei Instagram, Facebook oder einfach per E-Mail stellen.