Tenside in Putzmitteln lösen Schmutz in Wasser auf. Es gibt Tenside, die auf Pflanzenöl basieren und Tenside aus Erdöl oder tierischen Substanzen. Mehr
Tenside in drei Sätzen:
- Tenside in Putzmitteln lösen Schmutz in Wasser auf.
- Ökologisch nachhaltige Tenside gewinnt man aus Pflanzenöl statt aus Erdöl.
- Natürliche, nachwachsende und nachhaltige Quellen sind Pflanzen aus Europa.
Bei Wasch- und Reinigungsmitteln nennt man Tenside „waschaktive Substanzen“: Sie reinigen schmutziges Geschirr oder verfleckte Wäsche, indem sie zum Beispiel Fett in Wasser auflösen.
Genauer gesagt: Der Schmutz wird im Wasser „dispergiert“. So heißt das beim Fachmann. Der Lösungsvorgang ist eigentlich ein sehr feines Vermischen von Schmutz und Wasser.
Das funktioniert so: Ein Tensidmolekül besteht aus einem wasserliebenden (hydrophilen) und einem wasserabweisenden (hydrophoben) Teil.
Zuerst umhüllen die wasserabweisenden Enden den Schmutz, zum Beispiel das Fett. Dann übergeben die wasserliebenden Enden die Schmutzpartikel an das Wasser. Der Schmutz löst sich im Wasser auf.
Und was sind nichtionische Tenside?
Nichtionische und anionische Tenside gehören zu den wichtigsten Tensidarten bei Wasch- und Reinigungsmitteln. Sie unterscheiden sich durch ihre Ladung und die Herstellung.
Der wasserliebende Molekülteil eines anionischen Tensids ist negativ geladen, beispielsweise bei linearen Alkylbenzolsulfonaten (LAS). LAS ist das mengenmäßig bedeutendste synthetische Tensid weltweit. Es wird zu 100 Prozent aus Erdöl hergestellt und ist nicht vollständig biologisch abbaubar.
Nichtionische Tenside – das steckt schon im Namen – haben keine Ladung im wasserliebenden Molekülteil. Es gibt nichtionische Tenside, die zu 100 Prozent auf Erdöl basieren und solche, die vollständig auf pflanzlicher Basis hergestellt werden.
Ein Beispiel für letztgenannte Tensidart ist das Zuckertensid Alkylpolyglucosid (APG).
Beispielsweise nutzt Werner & Mertz, das Gründungsunternehmen der Initiative Frosch, Tenside auf Basis europäischer Pflanzen. Sie werden unter anderem aus der Ölpflanze Raps gewonnen, die in Deutschland, Polen oder Frankreich angebaut wird. Aus Lein-, Sonnenblumen- und Olivenöl werden ebenfalls Tenside gewonnen – selbstverständlich ohne der Lebensmittelherstellung Konkurrenz zu machen.
Tenside aus europäischem Anbau fördern den traditionellen Pflanzenabbau und haben kurze Transportwege im Vergleich zum Import von tropischen Pflanzenölen. Außerdem werden Monokulturen vermieden und die heimische Artenvielfalt gefördert.