Eure Fragen, einfach erklärt Wie kann man die Plastiksorten von Verpackungen unterscheiden?

Folien, Flaschen, Tüten – die Supermärkte sind voll mit Verpackungen, die aus vielen verschiedenen Plastiksorten bestehen. Manche davon sind fürs Recycling gemacht, andere taugen nur für die Verbrennung. Hier erfahrt ihr, wie ihr Plastiksorten unterscheiden könnt. Entscheidend dafür ist die folgende Frage:

“Was bedeutet dieses komische Symbol aus Dreieck und Zahl auf der Plastikverpackung?”

Plastikverpackungen sind in vielen Bereichen des Alltags unverzichtbar. Sie sind leicht, robust und flexibel einsetzbar, was sie zu einem attraktiven Verpackungsmaterial macht. Zudem können wir Plastikverpackungen recyceln, was Ressourcen schont und die Umwelt schützt.

Wie erkennt man überhaupt, aus welchem Plastik eine Verpackung besteht?

Dafür könnt ihr euch die Beschriftung seitlich oder unten auf der Verpackung ansehen. Meist steht dort eine Zahl und eine Abkürzung. Die Zahl hat eine komplizierte Geschichte, aber in Kombination mit dem Kürzel gibt sie euch Aufschluss über die Plastikart und deren Recycling-Potenzial. 

Diese Materialcodes auf dem Plastik bezeichnet man auch als „Resin-Identification-Code“ oder „RIC-Code“. Im Verpackungsgesetz steht, dass er den “Recycling-Prozess erleichtern soll.”

Wichtig ist, dass die Zahlen des Materialcodes nichts über die Recycelbarkeit der Verpackungen aussagen. Viele Menschen denken, Verpackungen mit der Ziffer  1 seien sehr gut recycelbar, Verpackungen mit einer 7 hingegen weniger gut. Manche halten den Materialcode sogar für ein offizielles Recyclingsymbol, das die Wiederverwertung des verwendeten Plastiks garantiert. Das ist nicht der Fall: Die Zahlen und Buchstaben verraten lediglich, welche Sorte Kunststoff verwendet wurde.

Hier sind die gängigsten Plastiksymbole und ihre Bedeutung:

1: PET oder PETE (Polyethylenterephthalat): Dieser Plastiktyp wird häufig für Getränkeflaschen verwendet und ist in der Regel hervorragend recycelbar.

2: HDPE (High-Density-Polyethylen): Dieser Plastiktyp wird häufig für Mülltüten und andere stabilere Verpackungen verwendet und ist ebenso exzellent recycelbar.

3: PVC (Polyvinylchlorid): Dieser Plastiktyp wird häufig für Rohre und Bodenbeläge verwendet. Er ist im Recycling problematisch.

4: LDPE (Low-Density-Polyethylen): Dieser Plastiktyp wird häufig für Einkaufstüten und Folienverpackungen verwendet und ist in der Regel eher schlecht recycelbar.

5: PP (Polypropylen): Dieser Plastiktyp wird häufig für Verpackungen von Lebensmitteln und Medikamenten verwendet und ist in der Regel gut recycelbar.

6: PS (Polystyrol): Dieser Plastiktyp wird häufig für Verpackungen von elektronischen Geräten und CD-Hüllen verwendet und hat eine geringe Recyclingrate.

Der Materialcode mit der Ziffer 7 bündelt weitere Plastikarten, die eher selten vorkommen. Auch das unnütze Bioplastik in seinen verschiedenen Ausprägungen landet in der Kategorie 7.

  • PC (Polycarbonat): Dieser Plastiktyp wird ebenfalls für CD-Hüllen oder auch Brillengläser und elektronische Geräte verwendet.
  • ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol): Dieser Plastiktyp wird häufig für Autoteile und Spielzeug verwendet.
  • PMMA (Polymethylmethacrylat): Dieser Plastiktyp wird häufig für Acrylglas verwendet.
  • SAN (Styrol-Acrylnitril): Dieser Plastiktyp wird meist für Behälter und Verpackungen verwendet.
  • PBT (Polybutylenterephthalat) wird für elektronische Geräte und Autoteile verwendet. 

Wenn ihr den Materialcode nicht findet (er ist eine freiwillige Angabe der Hersteller), könnt ihr versuchen, den Plastiktyp anhand seiner Eigenschaften zu bestimmen. Zum Beispiel ist PET in der Regel eher durchsichtig und leicht, während HDPE milchig und robust ist. Allerdings ist es für Laien schwierig, den Plastiktyp genau anhand seiner Eigenschaften zu bestimmen. Viele Kunststoffe haben ähnliche Eigenschaften. 

Also schaut besser nach dem Code, um die Plastiksorte zu erkennen. Wenn ihr jedoch eine Aussage zur Recycelbarkeit der Verpackung wollt, dann informiert euch unbedingt im Internet oder beim Hersteller zur Recyclingfähigkeit der spezifischen Verpackung.

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