Was sind anionische Tenside?

Um 2.500 v. Chr. wurde erstmals über das Verkochen von Olivenöl mit Holzasche (Pottasche) berichtet. Dadurch entstand eine seifenähnliche Verbindung: das erste anionische Tensid.

Tenside in drei Sätzen:

  • Tenside hüllen den Schmutz zuerst ein und übergeben ihn dann ans Wasser.
  • Tenside werden oft aus Erdöl hergestellt.
  • Tenside können aber auch aus Pflanzenöl gewonnen werden.

Was sind Tenside?

Bei Tensiden spricht man auch von „waschaktiven Substanzen“. Sie bewirken, dass sich zum Beispiel Fett in Wasser löst.

Damit das gelingt, besteht ein Tensidmolekül aus einem wasserliebenden (hydrophilen) und einem wasserabweisenden (hydrophoben) Molekülteil.

Der wasserabweisende Teil umhüllt den Schmutz. Der wasserliebende Teil verbindet den Schmutz mit dem Putzwasser – und löst ihn darin auf. So erfüllt das Tensidmolekül eine Rolle als Lösungsvermittler.

Chemiker nennen diese Schmutzübergabe an das Wasser „dispergieren“ – das bedeutet so viel wie „fein verteilen“.

Was sind anionische Tenside?

Nichtionische und anionische Tenside sind Oberbegriffe für unterschiedliche Tensidarten, die sich durch die Ladung unterscheiden.

Der wasserliebende Molekülteil eines Tensids kann negativ, positiv oder nicht geladen sein. Bei anionischen Tensiden ist das Molekülteil negativ geladen.

Seife ist das bekannteste anionische Tensid. Es gibt jedoch anionische Tenside, die besser waschen als Seife: Seit den 1950er Jahren ist zum Beispiel das lineare Alkylbenzolsulfonat (LAS) im Einsatz. LAS ist das mengenmäßig bedeutendste synthetische Tensid weltweit. Es wird zu 100 Prozent aus Erdöl hergestellt und ist nicht vollständig biologisch abbaubar.

Pflanzentenside sind besser für die Umwelt

Bei nichtionischen Tensiden trägt das wasserliebende Molekülteil keine Ladung. Solche Tenside werden im Optimalfall auf Basis heimischer Ölpflanzen hergestellt wie Raps, Oliven, Sonnenblumen oder Flachs. Das ist – im Gegensatz zu Erdöltensiden – im Sinne der Kreislaufwirtschaft. 

Werner & Mertz, Gründungsunternehmen der Initiative Frosch, setzt Tenside beispielsweise auf Basis von Rapsöl aus Deutschland, Polen und Frankreich ein. Leinöl stammt aus dem Flachsanbau in Frankreich und Belgien. Olivenöl wird in Spanien, Italien und Griechenland hergestellt. Die für Tenside verwendeten Pflanzenöl-Qualitäten stehen dabei nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelherstellung.

Insgesamt hat die Initiative seit Beginn schon viel erreicht: Fast alle Frosch-Produkte enthalten bereits heute zwischen zehn und 100 Prozent Tenside auf Basis europäischer Pflanzenöle.