Verbraucher*innen zweifeln zunehmend an den Nachhaltigkeitsbehauptungen von Unternehmen. Nicht ganz zu Unrecht, wie eine Studie zeigt. Mit strengen Regeln gegen Greenwashing will die EU das Vertrauen zurückgewinnen. Mehr
Von energetischer Verwertung spricht man, wenn Abfälle nicht recycelt, sondern verbrannt werden. Das passiert entweder in Müllverbrennungsanlagen (MVA) oder in Heiz- und Industriekraftwerken sowie Zementanlagen. Für letztere werden Plastikabfälle zu Ersatzbrennstoff (EBS) aufbereitet.
Ersatzbrennstoffe werden auch als Sekundärbrennstoffe bezeichnet. Gewonnen werden sie aus Abfällen mit hohem Heizwert, unter anderem Autoreifen, Plastikverpackungen, Industrie- und Gewerbeabfällen sowie Tiermehl und -fetten. In Zement-, Kalk-, Braunkohle- und Industriekraftwerken gehen EBS zusammen mit üblichen Brennstoffen in die sogenannte Mitverbrennung. In EBS-Kraftwerken kommen sie auch als alleiniger Brennstoff zum Einsatz. Beim Verbrennen von Plastikmüll entstehen große Mengen CO2 und viele Tonnen hochgiftige Schlacke, die Umwelt und Klima schwer belasten.
Von einem Fehlwurf spricht man, wenn Verbraucher Materialien in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne werfen, die nicht als Leichtverpackung (LVP) zählen. Beispiele: Windeln, Fahrradreifen, Felgen, etc.
Man nennt sie auch Consumer Packaged Goods (CPG) oder im Deutschen spricht man von Verbrauchsartikeln, die verpackt sind.
Beispiele: Verpackte Lebensmittel, Getränke, rezeptfreie Medikamente etc.
Wenn von Folie die Rede ist, sind in der Regel Verpackungsabfälle aus Kunststofffolie gemeint. In den meisten Fällen bestehen sie aus Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE). Beispiele: Beutel, Tragetaschen etc.
Das sind Unternehmen, die Neuplastik aus Rohöl oder Recyclat zu Produkten verarbeiten, die vollständig aus Plastik bestehen oder Komponenten aus Plastik enthalten. Umweltbewusste Konsumenten sollten darauf achten, ob Unternehmen recyceltes Altplastik oder Neuplastik verwenden.
Das sind Unternehmen, die Kunststoffabfälle aufbereiten und verwerten. In der Regel beziehen sie die Abfälle über Entsorgungsunternehmen, bereiten sie in Sortieranlagen auf und verarbeiten sie zu Zwischenprodukten wie Flakes und Granulat. Manche Verwerter stellen selbst Endprodukte her oder nutzen die Zwischenprodukte, um aus ihnen Chemierohstoffe zu gewinnen. Gewisse Sorten von Plastikmüll verkaufen die Unternehmen an Müllverbrennungsanlagen (MVA).
Leichtverpackungen sind Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundstoffen, die über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne entsorgt werden. Beispiele: Spülmittelflaschen, Suppentüten, Spraydosen, Schokoladen-Alufolie, Konservendosen, Milchkartons etc.
Recyclate werden auch Sekundärrohstoffe genannt. Es handelt sich um wiederverwerteten Kunststoffabfall, der als Recyclat zum Rohstoff für neue Produkte wird. Man unterscheidet zwei verschiedene Sorten Recyclat: Das sogenannte Post-Industrial-Recyclat – oder auch gerne Pre-Consumer-Recyclat genannt – entsteht aus Plastikabfällen der industriellen Fertigung, also ohne je in Benutzung gewesen zu sein. Post-Consumer-Recyclat hingegen entsteht aus Verbraucherabfällen wie benutzen Verpackungen, Folien und Plastiktüten.
MPO (Gemischte Polyolefinartikel) sind Verpackungsabfälle aus Kunststoff, die aus einer Mischung aus Polyethylen (PE) und Polypropylen (PP) bestehen. In der Regel werden sie verbrannt, weil sie sich nicht recyceln lassen. Beispiele: Becher, Lebensmittelschalen etc.
Bei Mischkunststoffen spricht man auch von Verbundplastik oder Verbundstoffen. Es handelt sich um formstabile Verpackungen, für die unterschiedliche Plastiksorten wie Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und Polystyrol (PS) miteinander verklebt werden, um Verpackungen gewisse Eigenschaften zu geben. Sie werden üblicherweise von Müllsortieranlagen ausgesondert und anschließend verbrannt, weil sie sich kaum recyceln lassen. Beispiele: Becher, Lebensmittelschalen etc.
Das sind Materialien, die nicht in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören, weil sie aus einem anderen Material bestehen als die Leichtverpackungen (LVP). Allerdings behindern sie deren Verwertung nicht, weil sie leicht aussortiert werden können. Beispiele: Steine, Blumentöpfe aus Ton, Reifenfelgen etc.
Der meist verwendete Kunststoff der Welt ist PE. Als Low Density Polyethylen (LDPE) wird er vor allem für Folien und Einkaufstüten verwendet. Als High Density Polyethylen (HDPE) kommt er für Kisten, Kanister und Getränkeflaschen zum Einsatz. Werner & Mertz stellt die Flaschen der emsal Bodenpflege, der Green Care Professional Reiniger und die Duschgelflaschen der Marke Frosch zu 100 Prozent mit recyceltem HDPE-Abfall aus dem Gelben Sack her.
PET ist ein transparenter Kunststoff, der vor allem für Getränke- und Haushaltsreinigungsflaschen, aber auch für Lebensmittelschalen genutzt wird. Mittels modernster Technologie gewinnt Werner & Mertz aus dem Gelben Sack hochwertiges PET-Recyclat, das für die Produktion von Reinigerflaschen der Marke Frosch verwendet wird.
Ein häufig verwendeter Kunststoff ist PP. Er kommt oft für Folien, Behälter, Becher und Flaschenverschlüsse zum Einsatz. Werner & Mertz stellt die Klappdeckelverschlüsse seiner Froschreiniger-Flaschen zu hundert Prozent mit recyceltem PP aus dem Gelben Sack her.
Bei dem Begriff Post-Consumer-Abfälle meint man Abfälle (kurz oder langlebig), die beim Endverbraucher anfallen. Sie entstehen sowohl bei privaten Konsumenten als auch im gewerblichen Bereich. Kurzlebige Produkte sind vor allem Verpackungen, bei langlebigen Produkten handelt es sich um Gebrauchsgegenstände wie Lampen, Autos, Möbel etc. Auch Abfälle, die bei der Installation, dem Einbau, der Montage oder der Verlegung (Rohre, Kabel, Fußböden etc.) anfallen, gehören in diese Kategorie.
Der Grüne Punkt hat im April 2018 gemeinsam mit Werner & Mertz und weiteren Partnern die RAL Gütegemeinschaft „Rezyklate aus haushaltsnahen Wertstoffsammlungen“ ins Leben gerufen. Die Gemeinschaft vergibt ein zertifiziertes RAL-Gütezeichen. Es kennzeichnet Produkte und Verpackungen aus Plastik, die Recyclat aus Verpackungsabfall im Gelben Sack oder der Gelben Tonne enthalten. Dank solchen Produkten aus Altplastik muss kein neues Plastik aus Rohöl gewonnen werden. Je besser dieser Kreislauf funktioniert, desto wertvoller wird altes Plastik als Rohstoff.
Die rohstoffliche Verwertung zerlegt Kunststoff mittels chemischer Prozesse und hohem energetischen Einsatz in seine Einzelteile, um daraus Heizöle und andere Ersatzbrennstoffe herzustellen.
Das sind Produkte, die nicht in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören, weil sie keine Leichtverpackungen (LVP) sind, aber aus dem gleichen Material bestehen. Beispiele: Einwegrasierer aus Plastik, Küchenschüssel aus Plastik, Kochtopf aus Aluminium etc.
Störstoffe sind Materialien, die nicht in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne gehören und die Verwertung von Leichtverpackungen (LVP) erschweren oder verhindern. Beispiele: Windeln, Bioabfall etc.
Plastikmüll gilt als werkstofflich verwertet, wenn er zu Sekundärrohstoffen oder Produkten verarbeitet wurde, ohne seine chemische Struktur wesentlich zu verändern. Beispielsweise indem Plastikverpackungen geschreddert und anschließend eingeschmolzen werden, um neue Produkte daraus herzustellen. Das werkstoffliche Recycling ist die Grundlage eines geschlossenen Wertstoffkreislaufes, bei dem aus Altplastik immer wieder neue, funktionsgleiche Produkte werden. Wird Plastik auf diese Weise in einem stetigen Kreislauf gehalten, muss kein neues Plastik aus Rohöl hergestellt werden. Mit seiner Recyclat-Initiative verfolgt Werner & Mertz diesen Ansatz konsequent.