Mikroplastik bereitet Umweltschützer*innen bereits seit Jahren gewaltige Bauchschmerzen. Die winzigen Plastikteilchen breiten sich unkontrolliert über den ganzen Planeten aus und dringen in jedes Ökosystem ein. Man findet sie in Polareis, in den tiefsten Tiefen der Weltmeere und sogar im menschlichen Verdauungssystem.
Manche Plastikpartikel sind so winzig, dass sie sogar unbemerkt in unserem Blutkreislauf zirkulieren können.
All das ist bereits alarmierend genug. Dennoch scheint kaum ein Tag zu vergehen, ohne dass uns die globale Plastikplage mit neuen Schreckensmeldungen konfrontiert. Erst seit Kurzem sind Forscher*innen einer ganz neuen, extrem besorgniserregenden Form der Kunststoffverschmutzung auf der Spur.
Hinter Namen wie “Plastiteer” und “Plastiglomerat” verbergen sich zuvor unbekannte stoffliche Mischformen. Sie entstehen, wenn Plastik sich mit natürlichen Materialien verbindet. Diese neuartigen Stoffe wurden bereits auf den kanarischen Inseln, in Spanien und England entdeckt. Forscher*innen gehen aber davon aus, dass die neuartigen Kunststoffverbindungen auch an deutschen Stränden zu finden sind. Welche Stoffe gibt es genau und wie entstehen sie?
- Pyroplastik = Plastik + Feuer
Hinter dem Begriff Pyroplastik stecken geschmolzene Plastikklumpen, die an Stränden angespült werden. Häufig ähneln sie kleinen, dunklen Kieselsteinen, die kaum von natürlichem Kies zu unterscheiden sind. Denn genau wie echte Steine transportieren die Wellen die Pyroplastik-Klumpen teils über weite Strecken und schleifen sie dabei glatt. Laut Ökotest entstehen die Plastik-Kiesel vermutlich aus geschmolzenem Plastikmüll. Zum Beispiel, wenn am Strand ein Lagerfeuer entzündet oder Kunststoff auf einem Schiff verbrannt wird. - Plastiteer = Plastik + Teer
Plastiteer ist eine Verbindung aus Teer und Kunststoff. Nach Ölkatastrophen und Tankerunfällen treiben häufig Teerklumpen auf dem Meer. Zu Beginn sind die Teerbälle so weich, dass andere Materialien an ihnen kleben bleiben. Werden sie an einen Strand gespült, verbinden sie sich dort mit herumliegendem Plastikabfall oder Pyroplastik. Kühlt der Teer aus, wird er hart und schließt die anderen Materialien ein. - Plastiglomerate = Pyroplastik + Stein
In der Umwelt verbindet sich Plastik auch mit natürlichen Materialien wie Steinen oder Sand. Laut dem Wissensmagazin Scinexx bleiben im Fall der Plastiglomerate Steine und Sand an dem noch weichen Pyroplastik kleben. Sobald es aushärtet, geht es mit dem Naturmaterial eine untrennbare Verbindung ein – ähnlich wie beim Plastiteer. - Plastikkruste = Plastik + Sonne
An Stränden finden sich immer häufiger unnatürliche Beschichtungen auf Steinen oder Felsen: Nämlich Schichten aus Plastik, die sogenannten Plastikkrusten. Scinexx vermutet, dass sie aus heißem Pyroplastik entstehen, das in die Struktur des Gesteins einsickert. Möglich ist auch, dass die Plastikkrusten aus sogenannten Geisternetzen entstehen. Also aus verlorenen Fischernetzen, die vom Meer auf die Felsen gespült und anschließend von der Sonne mit dem Stein verbacken werden.
Die neuen Formen der Plastikverschmutzung sind mehr als besorgniserregend und zeigen einmal mehr, wie dringend wir Kunststoff aus der Umwelt fernhalten müssen. Für uns ist der beste Weg dorthin: eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe.
Sobald wir Plastik durch hochwertiges Recycling fortlaufend wiederverwerten, gelangt es auch nicht in die Natur. Und das Beste: Mit einem geschlossenen Plastik-Kreislauf stellen wir sicher, dass künftig kein neues Plastik mehr hergestellt werden muss. Nach diesem Prinzip arbeitet unser Gründungsunternehmen Werner & Mertz schon seit Jahren – und stellt deshalb recycelte und recycelbare Verpackungen her.