Tenside in Putzmitteln lösen Schmutz in Wasser auf. Es gibt Tenside, die auf Pflanzenöl basieren und Tenside aus Erdöl oder tierischen Substanzen. Mehr
Umweltverträgliche Tenside in drei Sätzen:
- Tenside sorge für die Waschkraft in Putz- und Waschmitteln.
- Grundlegend unterscheiden Chemikerinnen und Chemiker in Verträglichkeit für den Menschen oder die Natur, insbesondere Wasserorganismen.
- Tenside in guten Reinigungsmitteln wie der Marke Frosch sind für Menschen problemlos verträglich und können in der Umwelt rückstandslos abgebaut werden.
- Für die Umwelt ist es außerdem wichtig, dass Tenside aus nachwachsenden Rohstoffen aus heimischem Anbau gewonnen werden.
Für Menschen unverträgliche Tenside werden durch den Gesetzgeber ausgeschlossen, genauer gesagt durch die europäische Detergenzienverordnung. Sie regelt bei Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln die Inhaltsstoffe.
Bei industriellen Waschprozessen kommen mitunter Tenside zum Einsatz, die die Haut theoretisch austrocknen könnten. Praktisch ist es so, dass bei solchen Waschprozessen kein direkter Kontakt zwischen Mensch und Reinigungsmittel entsteht.
Bei guten Reinigungsmitteln für den Privatgebrauch kommen nur hautschonende Tenside zum Einsatz. Die Hautverträglichkeit wird dermatologisch überprüft, bevor die Produkte in den Verkauf gehen. Solche Waschmittel können ohne Handschuhe bedenkenlos genutzt werden.
Schaumkronen auf deutschen Flüssen: Manch einer erinnert sich vielleicht noch an die Bilder aus den 80er Jahren. Schuld an der Schaumbildung hatten in der Tat Tenside, die in der Kläranlage nicht richtig abgebaut wurden und so in die Flüsse gerieten. Sie gefährdeten zum Beispiel Wasserflöhe und somit das Ökosystem des Gewässers.
Warum wurde das damals nicht vorab erkannt? Nun, die Wirkung von Tensiden auf die Natur ist ziemlich komplex: Nicht nur die Tenside an sich, sondern auch deren Abbauprodukte müssen umweltverträglich sein.
Ein Beispiel: In den 80er Jahren wurde ein Tensid (Nonylphenolethoxylate) eingesetzt, das nach dem damals verfügbaren Stand der Technik als biologisch abbaubar galt. Das stimmte auch.
Dafür hatten es die Abbaustoffe des Tensids in sich: Sie schadeten einigen Wasserorganismen und wurden über die Nahrungskette weitergereicht – bis hin zum Menschen. „Man konnte damals Nonylphenole in der ganzen Nahrungskette nachweisen“, sagt Andreas Brakemeier, Chemiker bei Werner & Mertz.
Die Waschmittelbranche lernte aus diesem Fehler und verzichtete anschließend freiwillig auf den schädlichen Stoff. Seitdem sind Tenside umweltverträglich.
Die Grundregel in der europäischen Detergenzienverordnung lautet: Ein Tensid muss unter Sauerstoffeinwirkung biologisch abbaubar sein – das ist die typische Situation in einer Kläranlage.
Bedeutet: Wenn Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel den Weg über den Abfluss in die Kläranlage nehmen, geraten sie nicht in die Natur und sind somit umweltverträglich.
Nicht allein die Abbaubarkeit eines Tensids in der Kläranlage zählt für dessen Umweltverträglichkeit. Ebenso wichtig ist, aus welchem Rohstoff es gewonnen wird: aus Pflanzen, aus Erdöl oder gar aus Schlachtabfällen.
Viele Hersteller von Putz- und Reinigungsmitteln verwenden noch Tenside aus Erdöl und Schlachtabfällen, beispielsweise für Weichspüler. Nachhaltig ist das nicht.
Pflanzen hingegen sind eine nachhaltige, nachwachsende Rohstoffquelle für die Tensidgewinnung, die auf die Kreislaufwirtschaft einzahlt. Werner & Mertz, das Gründungsunternehmen der Initiative Frosch, nutzt daher Tenside auf Basis europäischer Ölpflanzen wie Raps, Oliven, Flachs und Sonnenblumen.
Wenn also sichergestellt ist, dass ein Tensid gut verträglich ist für Mensch und Natur, dann geht es an die Feinheiten der Tensid-Entwicklung: „Besonders umweltverträgliche Tenside sind unter allen Bedingungen vollständig abbaubar“, erklärt Brakemeier. „Sie können mit wenig oder sogar ohne Sauerstoffeinwirkung abgebaut werden, zum Beispiel im Schlamm einer Sickergrube.“
Produkte mit solchen Tensiden dürfen das europäische Umweltzeichen „Eco Label“ tragen.
Die derzeit hochwertigste Öko-Zertifizierung heißt „Cradle-to-Cradle“-Gold: Die Wirkung sämtlicher Inhaltsstoffe eines Waschmittels auf den Menschen wird bis auf 0,01 Prozent genau bestimmt. Das übertrifft deutlich die Vorgaben der europäischen Detergenzienverordnung. Erstmals vergeben wurde das Zertifikat 2013 an die Firma Werner & Mertz für Produkte der Marke Frosch.