Unser Fast-Facts-Film erklärt in 100 Sekunden, wie Verbraucherinnen und Verbraucher mit Greenwashing an der Nase herumgeführt werden. Mehr
Fast Facts - Schlau in 100 Sekunden
Fast Facts – der Name ist Programm: In unseren Fast Facts Filmen liefern wir dir ab sofort schnelle Fakten und zuverlässiges Wissen rund um das Abenteuer Nachhaltigkeit, ganz nah dran an deinem Alltag.
In jedem Film geht es um einen Begriff – erzählt in knackigen 100 Sekunden. Unterhaltsam, verständlich, sorgfältig recherchiert und immer in eine kleine Geschichte verpackt.
In jeder Geschichte begegnest du auch Adrian. Er ist unser Alltagsheld: Herz und Umweltbewusstsein am rechten Fleck, manchmal aber einfach auch ein bisschen überfordert und bequem. Eben: Einer von uns.
Ist ja auch nicht ganz einfach, im heißumkämpften Ökodschungel immer den richtigen Weg zu finden. Aber Adrian gibt sein Bestes, er lernt und wird durch jeden Fast Facts Film schlauer – genau wie du. 100 Sekunden für dein Feel Good Wissen, die richtig Spaß machen.
Der Countdown läuft!
Das Problem: heutzutage sind viele Verpackungen so konzipiert, dass sie aus mehreren Sorten Kunststoff bestehen oder mit anderen Materialien, wie Metallverschlüssen oder Papierkartons, verbunden sind. Auch Klebstoffe oder zu dunkle Farben sind nachteilig und verhindern hochwertiges Recycling. Damit Kunststoffe wieder aufbereitet werden können, müssen sie zunächst in Recyclinganlagen sortiert werden. Da es eine Vielzahl an Plastik-Sorten gibt, ist es wichtig, dass diese sauber voneinander getrennt werden können – nur so kann später sortenreines Recyclat zur Wiederverwertung gewonnen werden. Wenn sich Verpackungshersteller bereits beim Design ihrer Produkte Gedanken über die Recyclingfähigkeit machen, könnte in den Recyclinganlagen viel mehr Material im Upcycling landen und so nachhaltig im Kreislauf gehalten werden.
Ganz und gar nicht! Zum einen sorgen die Verpackungen dafür, dass die Waren hygienisch sauber sind und keine Verunreinigungen von außen eindringen. Zum anderen schützen sie die Produkte gegen Beschädigungen, die beispielsweise beim Transport entstehen können. Auch das geringe Gewicht spielt eine Rolle: z.B. Glas ist deutlich schwerer als Plastik. Um 1 Liter Flüssigkeit zu verpacken, benötigt man ca. 500 g Glas, aber nur ca. 35 g Kunststoff. Das bedeutet mehr CO2-Verbrauch bei der Herstellung und dem Transport von Einweg-Glasflaschen und damit eine deutlich schlechtere Ökobilanz. Plastik-Verpackungen sind also besser als ihr Ruf, nur: es ist wichtig, dass bereits beim Design der Verpackung die Recyclingfähigkeit berücksichtigt wird, denn das schont Ressourcen. Dies vereinfacht die Sammlung und Verwertung von Plastik – Nachhaltigkeit in Reinform. Der Verpackungsirrsinn vielerorts ist auch nicht nachvollziehbar: Viele Produkte brauchen weniger oder sogar keine Verpackung.
Design for Recycling stellt sicher, dass Plastik im Wertstoff-Kreislauf gehalten wird. Ein tolles Beispiel für nachhaltiges Verpackungsdesign ist der Standbodenbeutel von Frosch: Der Beutel besteht zu 100% Prozent aus nur einer Sorte Kunststoff und ist komplett recycelbar. Zudem ist die bedruckte Banderole nicht mit der unbedruckten Innenseite des Beutels verklebt. Beim Recycling landet der bedruckte Teil in einer farbigen Sortier-Fraktion, der unbedruckte in einer transparenten. Ganze 85% lassen sich so als hochwertiges, transparentes Material wiederverwerten, das der Qualität von Neuware gleichkommt. Der Beutel spart außerdem bis zu 70% Material ein im Vergleich zu einer Flasche gleicher Inhaltsmenge. Mit nur ein paar kleinen Änderungen lassen sich große Erfolge beim Recycling erzielen. Die Leistung der Verpackung betrifft das nicht – aber die Umwelt bemerkt die Veränderungen!
Die Plastik-Industrie, viele Hersteller und Händler orientieren sich an dem kurzfristigen Profit: Schon beim Thema Rohstoffe zeigt sich das, denn hierbei setzen sie lieber auf billiges Erdöl zur Produktion von Neuplastik, anstatt auf recyceltes Altplastik in Form von Recyclaten. Da der Markt der Plastik-Verpackungen ein milliardenschweres Geschäft ist, orientiert sich die Industrie lieber an altbekannten Standards in der Herstellung, als sich die Mühe zu machen, ökologisch nachhaltige Alternativen zu finden. Um hochwertige, recyclingfähige Verpackungen zu produzieren, bedarf es finanzieller Investitionen zur Forschung und Zeit für deren Erprobung, denn jede Verpackung muss unterschiedliche Anforderungen erfüllen und das ist ein langwieriger Prozess – nur will das die Industrie nicht aufbringen: Zeit ist schließlich Geld. Ein Umdenken ist aber notwendig. Billig produzieren statt nachhaltig designen – so kann es nicht weitergehen! Daher ist der Staat gefragt: Es braucht Gesetze und finanzielle Anreize zur Verwendung von Recyclaten. Auch der Einsatz von frischem Erdöl muss endlich besteuert werden, sodass diese Ressource an Attraktivität verliert. Zuletzt sind verpflichtende Beschlüsse notwendig, die die Herstellung recyclingfähiger Verpackungen vorschreiben.