Die Suche nach den Wertstoff-Champions

Der Initiative Frosch-Recycling-Check bewertet, ob Aktivitäten nur gut aussehen, oder ob sie auch wirklich helfen, Plastik im Wertstoffkreislauf zu halten.

Design for Recycling Burger King drückt auf die Tube

Foto: Alba Group

Man muss auch mal loben können. Normalerweise macht die Fast-Food-Kette Burger King einen großen Bogen um die Liste unserer liebsten Nachhaltigkeitsunternehmen. Die neuesten Bemühungen zum Thema Design for Recycling nehmen wir allerdings wohlwollend zur Kenntnis.

Seit Ende April 2021 verkaufen die Burger-Brater das Fruchtmus ihrer Apfel-Bananen-Quetschies in einer recyclingfreundlichen Pouche-Verpackung. Die Quetschbeutel bestehen ausschließlich aus dem Kunststoff Polypropylen (PP) und lassen sich dank des Monomaterials besser wiederverwerten. Zumindest deutlich besser als herkömmliche Pouches, die häufig aus mindestens drei verschiedenen Plastiksorten und einer Alufolie zusammengeklebt sind. Dass dieser unsinnige Materialmix dem Recycling gezielt ein Bein stellt, ist mittlerweile (hoffentlich) allgemein bekannt.

Recycling-Problem: Druckfarben
Ganz ohne Kritik kommen die neuen Beutel jedoch nicht davon. Denn auch wenn die Umstellung auf Monomaterial dem Recycling einen echten Dienst erweist, gibt es an anderer Stelle noch Nachholbedarf. Denn Logo und Produktbeschreibung sind direkt auf die Verpackung gedruckt und lassen sich nicht vom Rest des Beutels trennen. 

Die Druckfarben verschlechtern die Qualität des Recyclats leider erheblich. Andere Unternehmen haben bereits vorgemacht, dass sich dieses Problem durch ablösbare Etiketten beheben lässt. So bleibt das Material des Hauptbeutels rein und hochwertig recycelbar.

Fazit: Mit seinen Monomaterial-Beuteln hat Burger King einen wichtigen ersten Schritt getan. Die Pouches lassen sich gut recyceln und unterstützen damit den Kreislauf für Verpackungsplastik. Aber aller Anfang ist schwer und es gibt noch Verbesserungspotenzial. Als weltumspannender Konzern hat Burger King eine gewaltige Strahlkraft. Wenn sie es richtig vormachen, werden andere folgen. Und wir hoffen, dass sie es bald noch richtiger machen als jetzt schon. Bis es soweit ist, vergeben wir das Label: Durchstarter!

Durchstarter

Aufmerksamkeit: gering

  • Kritisch denkende Umweltschützer*innen trauen es ihnen zwar kaum noch zu, aber scheinbar können auch internationale Riesenkonzerne manchmal etwas richtig machen.
  • Außer in einigen Branchenblättern fand der D4R-Vorstoß von Burger King wenig öffentliche Resonanz. Dabei ist es für die Kreislaufwirtschaft ein echter Schritt nach vorne. Macht doch mal Werbung damit, Burger King! Vielleicht inspiriert das andere.

Umweltnutzen: hoch

  • Recycling-optimierte Verpackungen sind großartig für die Kreislaufwirtschaft und fördern den Einsatz von Altplastik.
  • Die Kreislaufwirtschaft läuft nur rund, wenn alle mitmachen – gerade die großen Konzerne. Das bringt alle Unternehmen voran.