Die Suche nach den Wertstoff-Champions

Der Initiative Frosch-Recycling-Check bewertet, ob Aktivitäten nur gut aussehen, oder ob sie auch wirklich helfen, Plastik im Wertstoffkreislauf zu halten.

Tchibo Aus PET-Flaschen werden Plastikbikinis

Tchibo fischt Plastikmüll aus dem Wasser und macht daraus Sportmode. Das ist erstens reine Symptombekämpfung und zweitens ungünstig, weil: Die Plastikmode landet früher oder später im Müll und ist für den Wertstoffkreislauf verloren. Außerdem gelangen Mikroplastikpartikel der Plastikkleidung bei der Wäsche oder beim Baden ins Wasser. Tchibo täuscht so einen nicht existenten Umweltnutzen vor.

Es kommt noch dicker: Tchibo benutzt PET-Flaschen für die Herstellung der Sportmode und spricht von einem „zweiten Leben der PET-Flasche“.

Zitat: „In einer ¾ Sporthose stecken beispielsweise 17 PET Flaschen.“

Das ist ein völlig falsches Signal: Die PET-Flasche wurde für das Recycling erfunden und ist wichtig für den Plastikwertstoffkreislauf. Wenn die PET-Flaschen jetzt in Bikinis landet, ist sie für den Kreislauf verloren.

Müll aus dem Meer für Plastikmode für den Müll – das lenkt vom eigentlichen Ziel ab: Plastikmüll darf gar nicht erst in die Weltmeere geraten. Für uns ist Tchibo bei dieser Aktion ein Greenwasher.

Greenwasher

Aufmerksamkeit: Hoch

  • Tchibo macht in den eigenen Kanälen (Blog, Facebook, YouTube) kräftig Werbung und spannte Influencer ein.
  • Die Ware ist außerdem in sämtlichen Tchibo-Shops, in Prospekten und online gut sichtbar.

Nutzen: Gering

  • Müll aus dem Meer für Plastikmode für den Müll – das lenkt vom eigentlichen Ziel ab: Plastikmüll darf gar nicht erst in die Weltmeere geraten.
  • Tchibo entzieht dem Wertstoffkreislauf für Plastik PET-Flaschen. Das schadet dem Recycling-System.